Dienstag, 25. Mai 2010

Thomas Ramge: Die Flicks

Ramge portraitiert einen der (ex-) reichsten, (ex-) mächstigsten (ex-) deutschen Familienclans, die Flicks.

Bei Weitem am meisten Platz des Buches nimmt die Beschreibung des Wirkens von Patriarch Friedrich Flick ein. Hier widmet sich Ramge natürlich der Arisierung, der Zwangsarbeiter, würdigt aber auch das Schaffen Flicks und zeigt, wie sehr sein Aufstieg doch in eine ähnliche Krisenzeit fällt wie die heutige.

Der Famlienzwist mit dem Sohn wird umfangreich dargestellt, sowie natürlich die phänomenale zweite Karriere Flicks. Sohn Friedrich Karl kommt letztlich deutlich weniger gut weg.

Auch die Kunstsammlung von Friedrich Christian Flick wird erwähnt und der Streit mit Zürich.

Was bleibt: ein gut und professionell geschriebenes Buch, das den routinierten Wirtschaftsjournalisten erkennen lässt. Das Buch kann andererseits keinesfalls mit wirklich guten wirtschaftsgeschichtlichen Werken mithalten, dafür bleibt es zu sehr an der Oberfläche. Der Leser meint auch eine gewisse eilige Recherche zu erkennen. Vielleicht gibt es über die Flicks (insbesondere die Jüngeren) nicht viel zu schreiben, der Autor hat sich so oder so jedoch stark auf die bekannten Topoi der Famliengeschichte gestürzt, ohne dem etwas Nennenswertes hinzuzufügen.

Keine Kommentare: