Freitag, 29. Juni 2007

Uta Glaubitz: Gerneration Praktikum

Tja, selber schuld wenn man sowas liest. Ich hatte mir das Ding ja auch nur angeschaut, weil ich ja grade selber - da fand ich das halt lustig.

Uta Glaubitz war schon mit Veröffentlichungen erfolgreich - allerdings als Karriereberaterin. Jetzt hat sie also ein Buch geschrieben mit diesem Trendwort Praktikum drauf. Und ihre Ratio ist: Wer ein Praktikum macht, der sollte erstmal wissen, was er hinterher werden will. Und los geht´s mit der Karriereberatung. Die Sache mit dem Praktikum ist dann nicht mehr ganz so wichtig.

Ziemlicher Etikettenschwindel. Aber wer ein Buch zur Karriereberatung braucht, dem wird´s evtl. gefallen. Und zugegeben: Soviel gibt es ja jetzt zum Praktikum auch nicht zu schreiben.

Truman Capote: Sommerdiebe

Capotes erstes Werk, zu Lebzeiten unveröffentlicht. Eine kurze, sommerliche Geschichte über eine Sommerliebe in New York. Reiches Mädchen trifft armen Buben, die beiden haben einen dieser Sommer zusammen, die man angeblich mit 17, 18 so erlebt (tja...)

Das Buch hat mich ein wenig an den Catcher im Rye erinnert, naja, ist ja auch so ähnlich. Sprache toll, Thema auch, Geschichte nett erzählt und die Charaktere haben trotz ihrer etwas stereotypen Anlagen dann doch ziemliche Tiefe. So ein ganz großer Wurf ist es mE nicht. Aber ein tolles, kurzes Büchlein für einen heißen Sommertag.

Thomas Clark: Der Filmpate. Der Fall des Leo Kirch

Flotte Schreibe hat er ja, der Thomas Clark. Das Buch scheint auch sauber recherchiert (soweit ich das überblicken kann) und ist alles in allem sehr gefällig. Hinzu kommt noch die wirklich fantastisch anmutende Geschichte, die echt ein Buch wert ist.

Kleinere Patzer sind, dass Herr Clark ab und zu mal ein Fremdwort verwechselt (zB Protagonist statt - wohl - Protegé) und dass er so ein, zwei "Thesen" hat (damit die Leute in den Wirtschaftszeitschriften bei ihren Rezis dann schreiben können "Clarks These ist...") und diese Thesen einem etwas penetrant um die Ohren haut (zB "Kirch ist ein sehr loyaler Mann und belohnt auch seinerseits Loyalität. Ein richtiger Pate eben"). Der Aufbau ist auch etwas gewöhnungsbedürftig, es wird so ein bißchen herumgesprungen, aber das lässt sich wirklich gut lesen.

Interessant ist auch, dass das Bild Kirchs letztlich steril bleibt, irgendwie objektiv. Herr Kirch versteht es wirklich immer noch, sich nicht in die Karten sehen zu lassen.