Montag, 21. Juni 2010

Rüdiger Warnstädt: Recht so

80 originale Strafurteile des Moabiter Richteroriginals. Kleine Geschichten der kleinen Leute aus Berlin, teilweise heiter, teilweise traurig. Es bleibt zu hoffen, dass man aus dem Stil der Urteile auch für die Praxis lernt in der Juristerei - auch wenn doch manchmal die deformation professionelle der Richterschaft - die Eitelkeit - etwas unangenehm durchschimmert.

Los Piratoz - Yes we arrrr!

Sehr gutes Buch, das das Schaffen der Street-Art-Szene in HH ein bißchen beleuchtet, haupts. natürlich das der Piraten.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Alan Posener: Das Imperium der Zukunft

Posener hat dieses Buch bereits im Jahr 2007 veröffentlicht. Es hat allerdings nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Der Autor ist entgegen seinen oft polemisierenden Kolumnen sehr der Sachbuchsprache verpflichtet und äußert seine Meinung zwar deutlich, aber nicht überpointiert (gut so).

Großenteils beschäftigt sich das Buch - wenn man so will - mit den Fragen, was ein Imperium ausmacht und ob Europa ein Imperium ist oder sein könnte - und warum es das sein sollte. Viele sub-Themen sind interessant aufbereitet und der Leser kann noch so manches lernen. Obwohl Posener ja kein Geschichtswissenschaftler ist, kann man hier doch einen sehr gebildeten Menschen aus den Zeilen herauslesen. Insgesamt ein interessantes Buch, das höchstens bezüglich der Griechenland-Frage ein kleines Update bräuchte.

Dienstag, 8. Juni 2010

Johannes Gross: Macht und Moral

Ein Jubiläum: der 100ste Eintrag, wer hätte das gedacht. Das Buch "Macht und Moral", herausgegeben von Johannes Gross ist wohl zu Recht in Vergessenheit geraten. Es ist anlässlich des 75. Geburtstages Willy Brandts erschienen und enthält eine Sammlung der zu diesem Anlass gehaltenen Reden seiner Gäste. Die Besonderheit war, dass Weizäcker diese Geburtstagsfeier organisiert hatte, was auch für eine innenpolitische Perestroika gesprochen haben dürfte. Die Ehrengäste feierten Brandt für seine Verdienste um die Ost-West-Politik, konnten zu diesem Zeitpunkt aber natürlich noch nicht wissen, dass der Mauerfall gerade mal 10 Monate entfernt lag. Insofern ist das Buch eine interessante Momentaufnahme des Endes der Bonner Republik - mehr allerdings nicht, die Reden sind nett, aber nicht bedeutend.

Montag, 7. Juni 2010

Klaus Walther: Was soll man lesen?

Walther ist ein sehr belesener Mann, der sich ausgezeichnet in der Literatur-Szene auskennt, daran besteht kein Zweifel. Es dürfte wohl kaum bessere Kandidaten dafür geben, einen "Leserverführer" zu schreiben.

Dass er eben schon ein wenig älter ist und manche seiner Ratschläge wie auch Formulierungen etwas altväterlich klingen, tut dem Buch keinen großen Abbruch. Wer das Kapitel mit Goethe überspringt bekommt viele gute Ideen dargebracht und wirklich einmal Lust, sich den großen alten Autoren zu widmen.