Sonntag, 8. Dezember 2013

Ferdinand v. Schirach: Tabu

Ich halte von Schirach für einen begabten Schriftsteller mit großen Schwächen. Je mehr er sich in das Genre "Roman" vorwagt, desto klarer treten diese zu Tage. Das Buch ist leider nicht gut. Die Geschichte ist uninteressant (das ist wohl das entscheidenste Kriterium), undSchirachs Sprachstil trägt auch einfach nicht über eine solche Strecke. Vielleicht besinnt er sich ja und kehrt zur kurzen Form zurück, die ihm einfach viel mehr liegt.

Diehl u.a.: Rockerkrieg

Ich habe, glaube ich, noch kein Sachbuch gelesen, das qualitativ schlechter war. Recherche: mittelmäßig. Das meiste aus dem Internet zusammengeklaubt. Einige Zitate aus StA-Akten sollen dem Ganzen den Ruch des Recherchierten verleihen. Sprachlich eine völlig verunglückte Version des Spiegel-Stils. Kaum zu glauben, dass die Reporter dort ansonsten tätig sind. Zuletzt: Völlig unzureichend lektoriert. Ständige Wiederholungen, logische und zeitliche Sprünge - eine Katastrophe.