Samstag, 18. Oktober 2008

Harm G. Schröter: Geschichte Skandinaviens

Harm Schröters Geschichte Skandinaviens ist ein mutiges Buch. Auf 122 winzig kleinen Seiten versucht er die Geschichte des gesamten Kulturraums Skandinavien abzudecken. Dass dabei so einiges auf der Strecke bleiben muss, ist selbstevident. Die Könige und Reformen rauschen da nur so an einem vorbei. Schröter setzt natürlich durchaus Schwerpunkte und lässt auch die verschiedenen Kulturen der skandinavischen Länder in ihrem jeweils eigenen Licht erscheinen. Dennoch hätte er sich evtl. doch mehr auf gröbere Leitlinien einlassen sollen - zugunsten eines runderen Leseerlebnisses. In dem wissenschaftlichen Bemühen, zumindest die Basics erwähnt haben zu wollen, lässt er nicht genug Platz für das Erlebnis dieses Kulturraums. So sind die meisten Daten und Namen schon wieder aus dem Gedächtnis verschwunden, ohne einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben, obwohl sie doch größere Teile des Textes beansprucht haben.

Diesen Mängeln zum Trotz ist "Geschichte Skandinaviens" als Einführung ein lesenswertes Buch, vor allem in Ermangelung einer besseren Alternative. Denn das Buch ist unterhaltsam und klug geschrieben und man spürt das tiefe Wissen des Autors um das behandelte Thema.

Montag, 13. Oktober 2008

Sabine Rückert: Tote haben keine Lobby

Ein spannender Blick in die Welt der Dunkelfelder und der Gerichtsmedizin. Sabine Rückert nimmt sich hier eines kriminalpolitischen Themas an, von dem ich bisher noch überhaupt nichts wusste. Insofern kann man nur von gutem Journalismus sprechen, denn die Aufmerksamkeit der stupiden Masse (mir) auf brisante Themen zu lenken ist ja nun die Königsdisziplin in diesem Metier.

Das Schema etwas reißerische Fallbeispiele mit Interviews und Zitaten aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu mischen funktioniert recht gut, obwohl alle drei dieser Textarten auf die Dauer etwas ermüdend wirken. Dies lässt sich dem ganzen Buch vorhalten: Das Thema reichte meiner Meinung nach nicht unbedingt, um die Seiten zu füllen. Es wirkt teilweise repititiv. Gegen Ende hin zieht es sich etwas, da die Thesen nun schon ausführlich erläuert worden sind, Rückert aber immer noch eine Ehrenrunde zieht. Das Ende hingegen bildet einen gelungenen Abschluss und entlohnt für vieles.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Das Gilgamesch-Epos

Der erste Mythos. Die ewigen Fragen werden hier schon gestellt, mit Gilgamesch betritt ein ewiger Held die Bühne, der bis heute noch als Archetyp existiert. Toll, dass man sowas noch lesen kann. Berührend.