Sonntag, 22. November 2009

Agatha Christie: The Secret of Chimneys

Obwohl ein bekannter und gelobter Kriminalroman Christies, hat er meine Erwartungen doch nicht völlig erfüllen können. Der Ton ist angenehm und plaudernd gehalten, einige überraschende Ansätze in der Erzählweise ("auf die Beschreibung Chimneys wird hier verzichtet, sie ist in jedem Reiseführer zu finden"). Die Story selbst kam mir etwas bemüht, die Auflösung sehr fragwürdig vor. Obwohl nicht sorgfälig editiert ist das Buch sprachlich wunderbar gelungen, mit herrlichem Wortwitz etc. Inhaltlich, wie so oft, wenn Christie sich an "Spionage" versucht, nicht ganz so sehr.

Mittwoch, 11. November 2009

Viveca Lärn/Johan Werkmäster: Saltön, Midsommarvarls 6 Hummerfesten

Ein schönes kleines Lättles-Buch, eine soap, ein Ferienroman, einfach zu lesen und fröhlich geschrieben.

Dienstag, 3. November 2009

Walter Moers: Der Schrecksenmeister

Das neue Buch von Walter Moers. Etwas schlanker als das letzte aber leider nicht so kurzweilige. Während die Stadt der träumenden Bücher noch sehr beeindruckend war ist dieses Buch nicht ganz so gelungen. Es ist wieder einmal sehr einfallsreich geschrieben mit vielen tollen Ideen zu Folklore etc. Leider teilweise etwas überfrachtet mit Ideenreichtum, man denke etwa an anfangs lustigen, dann aber schnell ermüdenden Aufzählungen von Gerichten, Dämonen etc. pp. Die Geschichte selbst zieht sich gegen Mitte ziemlich hin. Gegen Ende wird der etwas fußlahme Plot wieder munter, allerdings sind die logischen Volten, die hier geschlagen werden doch etwas sehr überraschend, um nicht zu sagen etwas dämlich. Trotzdem bleibt das Buch natürlich ein schöner Lesespaß, allerdings nicht für Jugendliche unter 14 Jahren geeignet, da überraschend grausam.

Samstag, 25. Juli 2009

Andreas Girsberger: Nichts zu klagen

Ein seltsames Buch hat der Schweizer Orell Füssli Verlag da veröffentlicht. Die Lebenserinnerungen eines verdienten Schweizer Anwalts. Unterhaltsam, gewiss. Allerdings wirkt das Buch recht unlektoriert. Oder im Gegenteil mit viel Geschick und Subtilität. Die komische Korrektheit und leichte Blasiertheit eines typisch Schweizer Juristen schwingt in den Zeilen mit - zugleich werden lustige und spannende Geschichten erzählt. Ein überraschend ehrliches Buch.

Dienstag, 30. Juni 2009

Max Goldt: Stellen Sie sich einfach vor, ich wär Heinz Klunker

Wie schon angedeutet, mehr Max Goldt. Dieses Büchlein habe ich irgendwann mal second hand erstanden und jetzt, nach Jahren im Regal, gelesen. Wieder mal eine Essaysammlung, ein paar Perlen, einige etwas schwächere Werke, sowie das verstörende Gedicht "Ihr tat´s nicht weh (und ihm ja sowieso nicht)". Ich bin zufrieden.

Samstag, 27. Juni 2009

Jerome Charyn: Citizen Sidel

Zehnter Band der Serie, der erste, den ich gelesen habe. Schönes Buch, hübscher Einband u. Format. Das Buch selbst allerdings reichlich verrückt...keine Comedy, aber doch eine Farce, ein knallharter Krimi, ein fantastisches Erlebnis New Yorks.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Alberts/Göhre: Kreuzverhöre

Die Klassiker der deutschen Kriminalschriftstelller im großen Portrait. Ein reizendes Buch, sehr privat, ganz bei sich. Ein fast berührender Einblick in die Köpfe und Häuser jener, welche die Kriminalliteratur auch zu uns gebracht haben.

Dienstag, 26. Mai 2009

Hans Leyendecker: Die große Gier

Ein schönes und lehrreiches Sachbuch über Korruption. Kenntis- und faktenreich und mit scharfer Feder verfasst. Dennoch nicht der große Wurf, den man vielleicht erwartet hätte. Dafür nicht spektakulär genug, oder aber nicht visionär genug.

Wer das nicht erwartet, bekommt ein Buch, das ein fast noch besseres feature mitbringt: das Buch verschanzt sich nicht im Elfenbeinturm und das Buch bleibt auch nicht in der vagen Kritik stecken, sondern geht hinein ins Leben und kommt mit praktischen Vorschlägen zurück. Respekt.

Dienstag, 12. Mai 2009

Giovanni di Lorenzo: Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt

Ein ganz wunderbares Buch. Schmidts Art ist einfach großartig, di Lorenzo schafft es, dem Elder-Statesman vieles private und politische zu entlocken, mit sanfter Ironie und großem Respekt. Schmidt hingegen bleibt stets er selbst und weiß zu vielem mit wenigen Worten einiges zu sagen.

Elke Heidenreich: Nurejews Hund

Eine nette kleine Fabel, in einer halben Std. ausgelesen. Ich bin mir nicht so sicher, ob sie mir nicht etwas zu nett und klein war, aber nun gut.

Sonntag, 3. Mai 2009

Ralf Höcker: Deutsch-Anwalt

Extrem schlechtes Buch. Das einzig Gute war, dass es so kurz war.

Max Goldt: Vom Zauber des seitlich daran vorbeigehens

Wunderbar, MG werde ich jetzt öfter mal lesen.

Montag, 9. März 2009

Christian Simmert: Die Lobby regiert das Land

Der Lobby-Begriff wird in diesem Buch leider etwas unscharf benutzt. Daraus resultiert, dass der Leser, der das Buch in Erwartung einer Beschäftigung mit Lobbyismus in Deutschland kauft, enttäuscht sein wird. Wer allerdings einen Bericht der rot/grünen Regierungszeit sucht, geschrieben von einem Insider und Abweichler, der ist recht gut bedient. Insgesamt allerdings kein besonders gutes Buch, auch dann, wenn man vom Etikettenschwindel absieht. Zu oberflächlich, zu lapidar, zu wenig Tiefe.

Freitag, 6. Februar 2009

Guy Delisle: Pjöngjang

Sehr witziger Reisebericht zu diesem Ort, wirklich lesenswerte kleine Graphic Novel mit feinem Humor und schönen Zeichnungen.

Stieg Larsson: Vergebung

Der beste "Schwedenkrimi", den ich kenne. Tolle Trilogie, die wirklich immer besser wird. Unglaublicher Pageturner. Schade, dass er tot ist.

Stieg Larrson: Verdammnis

Stig Larsson: Verblendung

Alan Moore et al.: The Watchmen

DIE graphic novel schlechthin. Ziemlich eighties, aber gut, so ist das. Sicherlich eines der besten Comic-Werke. Ever.

Kyril Bonfiglioli: Something nasty in the Woodshed

Letztes Buch der Trilogie, sein zweitbestes Werk nach dem Moustache Mystery. Witzig wie immer, mit ein, zwei dunklen, abgründigen Momenten. Und: ein richtiger Roman, mit Handlung etc. Natürlich wieder eine absolute empfehlung.

Dienstag, 6. Januar 2009

Christian Kracht: Ich werde hier sein im Sonnenschein wie im Schatten

Oft beschwere ich mich darüber, dass Bücher zu lang geraten sind, dass der Autor seine Story nicht zusammnehält: dieser Kritikpunkt ist bei diesem kurzen Buch wirklich nicht zu vermerken.

Auch ansonsten hat das Buch mir gut gefallen. Die Sprache ist wie stets bei Kracht sehr angenehm zu lesen, das Raunen einer Vergangenheit, einer niemals werdenden Zukunft, das Entwurzeltsein des afrikanischen Söldners, all das gefällt. In seinem Gestus hat das Buch durchaus das Zeug, auf viele Jahre hinaus in den Regalen der Bildungsbürger zu stehen. Ob es dem stets gerecht wird, weiß ich nicht genau. Ein bißchen lieblos wirkt es hier und da doch auch. Sicher, niemand erwartet eine stringente Handlung. Aber ein bißchen mehr...wäre schön gewesen.