Samstag, 17. Mai 2008

Kyrl Bonfiglioli: After you with the Pistol

Es gilt das vorher gesagte. Hier wagt sich Bonfiglioli plotmäßig wirklich weit hinaus, dieser ist in der Agentenstory, die sich hier entspinnt, so verschachtelt, dass ich unsicher bin, ob wenigstens der Autor wirklich weiß, was genau geschieht. Das ist letztlich für die Leseempfehlung recht egal, streckt aber zumindest das Ende etwas.

Kyril Bonfiglioli: Don´t point that thing at me

Wie die meisten deutschen Leser bin ich auf Bonfiglioli durch die wunderbare Haffmanns-Ausgabe des Krimi-Meisterwerkes Das große Schnurrbart-Geheimnis des selben Autors gekommen. Schnell begreift man allerdings, das Bonfiglioli ein Mann für die Original-Lektüre ist.

Chronologisch also mit diesem Werk hier angefangen - es hat nicht enttäuscht. Der Wortwitz, der Snobismus, die britishness, die Anarchie - es ist alles wie erwartet. Es lässt sich über diesen großen Autoren, der leider nur so wenige Bücher veröffentlicht hat, wirklich kaum etwas sagen, das die Perfektion seiner Romane adequat wiedergibt. Den Leser erwartet wirklich ein Leseerlebnis der Spitzenklasse. Unfassbar dekadent, amüsant, und zum Ende hin nimmt das Buch auch noch Fahrt und Spannung auf, so dass ein richtiger Thriller daraus wird.

Glatte eins!

Dienstag, 6. Mai 2008

Lawrence Lessig: Freie Kultur

Obwohl eigentlich Fachbuch, die ich hier nicht angebe, ist dieses Buch gleichzeitig auch unterhaltsam genug, um als Lektüre durchzugehen, und ich habe es ja auch in der Küche oder der Bahn gelesen und nicht in der Bibliothek.

Lessigs Buch ist mittlerweile fast schon wieder etwas alt (2006 in Deutschland erschienen). Er geht ausführlich auf den Eldrich-Prozess ein, den er vor dem US Supreme Court verlor. Weiter entwickelt er Vorschläge zur Behebung der von ihm angeprangerten Probleme im Urheberrecht, die heutzutage nicht mehr zwangsläufig neu klingen: Steuerfinanziertes Filesharing etc. Besonders luzide ist der Vortrag zum Thema der Beschränkung des Urheberrechts.

Insgesamt natürlich ein sehr empfehlenswertes Buch, gewissermaßen ein Muss, und auch die deutsche Übersetzung gefällt, von einigen begrifflichen Schwächen abgesehen.

Sonntag, 4. Mai 2008

Terry Pratchett: Thief of time

Unterhaltsamer Fantasy-Roman, solide und lustige Unterhaltung mit der Pratchett-typischen britischen Stimmlage erzählt. Aus dem Thema Zeit hätte man evtl. doch ein wenig mehr herausholen können, das hat Pratchett leider verpasst. Insgesamt eine nette Reiselektüre, man muss niemandem davon abraten, es zu lesen, eine richtige Empfehlung ist es aber auch nicht.