Dienstag, 9. Oktober 2012

Richard Lloyd Parry: People who eat darkness

Dokumentarischer Bericht über einen in UK offenbar sehr bekannten Vermisstenfall. Der Autor schafft es, die japanische Kultur geduldig zu erklären, da eröffnen sich für den Laien neue Horizonte. Die Welt des Entführers bleibt dem Leser verschlossen (kein Wunder). RLPs Verdienst ist es, über den Tellerrand der Reportage hinaus zu blicken und zu versuchen, dem Leser hier Erkenntnisse zu vremitteln. Teilweise regen sich allerdings Zweifel, ob die Reportage an allen Stellen korrekt gewichtet und perfekt lektoriert ist. Dennoch ein interessantes Buch.

Karen Duve: Regenroman

Mein erstes Buch von Karen Duve, für mich eine echte Entdeckung. Zwischen lovecraftschem Horror, biblischer Weltuntergangsvision und einigen schlechten Beziehungstagen im Matsch oszilliert dieser Roman. Die Autorin fasiziniert mit einem nüchtern-komischen Stil, der die unglückliche Geschichte enorm beflügelt. Überrascht haben mich die Sprünge in der Darstellung, die aber auch wohl geglückt sind. Einzig Martina hat mich als Charakter nicht überzeugt und wurde gegen Ende auch irgendwie lieblos fallengelassen. Tolles Buch!