Donnerstag, 21. Juni 2012

Martin Walker: Schwarze Diamanten

Wie schon in den Bd. 1 und 2 vereint Walker einige Zutaten zu einem entspannenden Cocktail: Geschichtsstunden über Frankreichs bewegte jüngere Geschichte, die einen Bundesdeutschen ob ihrer Blutrünstigkeit in Staunen versetzt, Rezepte und Eindrücke aus dem französichen Landleben, das hier pilcheresk abgefeiert wird, zuletzt auch immer ein spannender Krimiplot und die wunderbare Hauptfigur Bruno, der die Geschichte durchaus tragen kann. Sprachlich ist an den Büchern auch nichts auszusetzen, beste angelsächsiche Zurückhaltung. Das Buch ist natürlich eher leichte Kost, aber einfach ein guter Krimi mit Sogwirkung, die vielen Charaktere muss man liebgewinnen.

An diesem Band wäre einzig zu kritisieren, dass der Krimiplot überambitioniert wirkt, gleichzeitig löchrig uns insgesamt unausgewogen. Während das Buch sich zunächst viel Zeit nimmt, kriegt Walker die Fäden am Ende kaum zusammen, was in deus ex machina - haften Auflösungswundern auf den letzten Seiten gipfelt, wo dann auch noch Rätsel geklärt werden, die der Leser nie als solche empfunden hat. Etwas mit der heißen Nadel gestrickt, also. Ansonsten: Weitermachen. 

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