Donnerstag, 29. März 2012

Friedrich Dürrenmatt: Justiz

Die tieferliegenden Schichten des Romans - Chaos, Situation der Absurdität usw - vermochten sich mir nicht ganz zu erschließen. Die etwas zugänglicheren Motive - Justiz, Recht und Gerechtigkeit etc. - habe ich in anderen Büchern überzeugender entwickelt gesehen. Die karikierende Darstellung der Zürcher Gesellschaft hatte Böllsche Züge, und das ist nicht positiv gemeint. Zu einfältig, zu grell-komödiantisch für meinen Geschmack. Zuletzt der Plot: ein interessantes Spiel mit den Möglichkeiten, ein "what if"-Roman, der einschließlich seines unzuverlässigen Erzählers durchaus interessante Denkanstöße liefert. Dennoch: Der Plot zu durchkonstruiert, die Handlung wirr und, schlimmer noch, verwirrend, irgendwie lustlos das Ende. Überzeugend bleibt die wunderbare Sprache, ansonsten wird das Buch den Maßstäben, die man an diesen Autor ansetzen würde, für mich persönlich nicht gerecht.

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