Dienstag, 20. April 2010

Bernhard Schlink/Walter Popp: Selbs Justiz

das erste Buch der so genannten Selb-Trilogie ist vielleicht sogar das beste. Heutzutage fast schon ein zeitgenössisches Dokument, bewegt es sich doch auch auf einer zweiten Ebene, die mit dem Nationalsozialismus und den ewigen Fragen nach Schuld und Sühne zusammen hängt, das ist der letztlich das ewige Thema des Autors. Überhaupt lässt sich fragen, wie viel Anteil wohl der zweite Autor an dem Buch gehabt hat, es ließ sich doch sehr wie die übrigen, allein geschriebenen Werke. Destilliert ist vielleicht noch nicht so ausgereift, Detektiv S. allerdings als Charakter schon völlig beschrieben. Störend, wie schon im dritten Buch festgestellt, wie der abgeschmackte Witz beziehungsweise die seltsame Vorstellungen der Autoren über die Erotik junger Frauen. Ein gelungener Kriminalroman, mit vielfältigen Aussagen, einem glaubwürdigen Protagonisten mit einer ansprechenden Sprache. Kein Wunder, dass Schlink des Gerhard Selb auch heute noch nicht überdrüssig geworden ist.

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